Schauspiel: Ehe der Hahn zweimal kräht

Freies Ensemble Wals (Leitung Josef Kriechhammer)

Noch ehe der Hahn zweimal kräht… wirst du mich dreimal verleugnen. Bis heute hat dieser prophetische Satz Jesu nichts an Brisanz verloren. Zu oft findet sich unser eigenes Handeln in diesen Worten wieder. Zu oft neigen wir selbst bedenkenlos zum Verrat am Anderen, aber auch an uns selbst, an unseren Idealen, wenn es darum geht, das Leben damit von Unannehmlichkeiten zu befreien. Auch Petrus musste das in jenen Tagen erleben. Selbst der Verrat, den Judas beging, war menschlicher Schwäche geschuldet. Doch Gottes Sohn ertrug sein Leiden nicht, um uns ein schlechtes Gewissen zu machen. Es geht nicht um Sühne, sondern um das Erkennen, wodurch man Schuld auf sich geladen hat. Darum, aus unseren Fehlern zu lernen. Das Erlösende an der Passion ist, dass am Ende Verzeihen steht. So wie in unserem Leben nicht die Vergeltung, sondern das Vergeben im Mittelpunkt stehen sollte. „Liebet einander ebenso, wie ich euch stets geliebt.“ Diese Worte sollten uns den Weg weisen.